Zwätzener Almanach

Zwätzener Almanach

von Thomas Pester
ISBN: 9783942115087
Verfügbarkeit: Vorrätig
Preis: 16,90€
Preis ohne Steuer: 15,79€
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Geschichte und Geschichten, Bilder und Dokumente aus alten und neuen Tagen

In Zwätzen fehlt eine Leiche. Die Spur der Schubkarre führt zu nächtlicher Stunde vom Armengrab bis zum Anatomie-Gebäude in Jena, in dem noch Licht brennt … Dieser Stoff könnte aus einem Kriminalroman stammen, beschäftigte jedoch tatsächlich das Justizministerium in Weimar im Jahre 1840.

Zwätzen – heute ein Stadtteil im Norden Jenas – hat Geschichte und Geschichten geschrieben, die auch das Leben und die Kultur in Jena und Thüringen mitbestimmt haben. Immerhin befand sich hier über 600 Jahre lang der Hauptsitz der Ballei Thüringen des Deutschen Ordens. Von dieser geistlichen Institution ging seit der Zeit der Thüringer Landgrafen um 1200 eine starke historische Prägekraft aus, die noch im 17. Jahrhundert der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ sinnstiftende Bezüge bot. Auch als Ort agrarwissenschaftlicher Forschung und landwirtschaftlicher Ausbildung erlangte Zwätzen in enger Verbindung mit der Jenaer Universität im 19. und 20. Jahrhundert überregionale Bedeutung. In diesem Kontext hat der Herausgeber eine breite Palette kulturgeschichtlicher und naturwissenschaftlicher Aspekte beleuchtet und in unterhaltsamer Form zusammengestellt.


»Jena-Zwätzen. Ein Almanach, so sagt es mein Großes Fremdwörterbuch von 1986, ist ein Kalender, ein bebildertes Jahrbuch oder ein Verlagskatalog mit Textproben, ja, die Palette reicht bis zum Sammelband mit Proben aus neuen Werken. Der Begriff kommt aus dem Ägyptischen und wanderte dann über das Griechische ins Lateinische und von dort aus ins Niederländische. Einen Almanach also hat nun der Jenaer Historiker Dr. Thomas Pester vorgelegt. Pester, bekannt durch seine profunde Kenntnis der Historie Zwätzens, hat sich erneut dieses Jenaer Ortsteils angenommen. Entstanden ist ein Reigen durchs Jahr, vom Januar bis zum Dezember, in dem allerlei Anekdoten und Kuriosa erzählt werden. Thomas Pester hat anlässlich seines 60. Geburtstages ein lesenswertes Büchlein verfasst, wobei ihm etliche Autoren geholfen haben. Unterstützt wurde das Projekt zudem vom Verein “Kulturlandschaft Zwätzen”. Wir erfahren gar Schauerliches über einen Leichenraub im Jahre 1840, als ein kürzlich verstorbener Müllersbursche aus seinem Grabe entnommen und heimlich in die Jenaer Anatomie gebracht wurde. Keineswegs handelte es sich dabei um einen besonders groben Studentenscherz, vielmehr litten die Anatomen der Jenaer Universität zu jener Zeit stets Mangel an Leichnamen für Forschung und Lehre. Der Reigen durch das Jahr beginnt am 1. Januar 1956, als das Volkseigene Lehr- und Versuchsgut Zwätzen mit den Betriebsteilen Altenberga und Martinroda dem Ministerium für Land- und Forstwirtschaft direkt unterstellt und das Gut dem Institut für Tierzucht und Milchwirtschaft der Friedrich-Schiller-Universität als Versuchsbetrieb angeschlossen wird. Am Ende steht wieder Zwätzen: Thomas Pesters Aufsatz über Heinrich Moritz Freiherr von Berlepsch, den letzten Komtur des Deutschen Ordens. Diese letzte Episode macht deutlich, dass die große Geschichte auch das kleine Örtchen Zwätzen gestreift hat. Nicht nur, weil in Zwätzen Verwundete gepflegt wurden, die 1806 gegen Napoleon fochten. Spuren der großen Geschichte findet der Besucher zuhauf. Der Zwätzener Almanach liefert zahlreiche Anstöße und Fingerzeige dazu. Es sind Einladungen an den Leser, sich mal wieder in Zwätzen umzuschauen. «
- Rezension in jenapolis.de

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