Die mittelalterliche Mikwe Erfurt

Die mittelalterliche Mikwe Erfurt

von Stefanie Fuchs und Karin Sczech
ISBN: 978-3942115742
Verfügbarkeit: Vorrätig
Preis: 14,90€
Preis ohne Steuer: 13,93€
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Der Erfurter Schatz und die Alte Synagoge Erfurt

Das Buch beleuchtet die Entdeckung und Bedeutung der mittelalterlichen Mikwe in Erfurt, ein einzigartiges jüdisches Ritualbad, das 2023 UNESCO-Welterbe wurde.

Die Erfurter Mikwe stellt eines der wenigen Beispiele für ein Bauwerk dar, das es im Mittelalter in allen größeren jüdischen Gemeinden gab. Für ein funktionierendes Gemeindeleben waren die regelmäßigen Besuche in der Mikwe unabdingbar. Unter den mittelalterlichen Mikwen gibt es für den Erfurter Bautyp bisher keine Vergleiche. So erklärt sich auch, dass die mittelalterlichen jüdischen Bauten: Synagoge, Mikwe und Steinernes Haus 2023 mit dem Welterbetitel der UNESCO ausgezeichnet wurden.

Leseprobe

Die Verleihung des UNESCO-Welterbetitels für das jüdisch-mittelalterlicheErbe im vergangenen Jahr hat bestätigt, was wir in Erfurtschon lange gewusst haben: Die Stätten sind einmalig und wertvoll.Wir, die Landeshauptstadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner,können stolz auf die Arbeit der daran beteiligten Kolleginnen undKollegen und die erfolgte Auszeichnung sein.Ich betrachte es als unsere vordringliche Aufgabe, die Weiterbestättenzu erhalten und zu ertüchtigen. Dies sind wir nicht nurdem Titel schuldig, sondern auch der jüdischen Gemeinde undderen Geschichte.Die jüdischen Mitbewohner waren schon im Mittelalter wichtigerBestandteil der Stadtgesellschaft. Den stärksten Einschnitt stellteder verheerende Pogrom von 1349 dar, in dem vermutlich alleGemeindemitglieder umkamen oder vertrieben wurden. WenigeJahre später entstand zwar eine neue Gemeinde, aber auch ihreMitglieder mussten die Stadt mit der Aufkündigung des Judenschutzesim 15. Jahrhundert verlassen. Erst im 19. Jahrhundert durftensich wieder Juden in der Stadt niederlassen. Wie in ganz Deutschlandüberlebten auch in Erfurt nur wenige Gemeindemitglieder denHolocaust. Und von den wenigen verließen viele zu DDR-Zeitennoch die Stadt. Ein Hoffnungszeichen für die Gemeinde war dannder einzige Neubau einer Synagoge in der DDR 1952. Sie wurde amPlatz der in der Reichspogromnacht zerstörten großen Synagogeerrichtet und ist immer noch in Nutzung.I-leute hat Erfurt wieder eine lebendige jüdische Gemeinde. Gemeinsamerinnern wir uns, forschen, feiern und informieren. Schön, dassauch Sie, liebe Leserin, lieber Leser, nun ein Teil davon sind!Andreas HornOberbürgermeister der Stadt Erfurt
Details zum Buch
Ausgabe Herausgeber: ‎ Bussert u. Stadeler; 1. Edition (28. Januar 2025), Sprache: Deutsch, Gebundene Ausgabe: 98 Seiten
Verlag Bussert & Stadeler © 2025